Da wir ja nun mal momentan noch die Zeit haben und fast alle Hostel-Mitbewohner daran Interesse hatten, haben wir beschlossen unsere (erste) Safari zu machen! Am Freitag (17. September) ging’s in den Mikumi National Parc, der circa 1,5 Stunden Autofahrt von Morogoro entfernt ist. Losgehen sollte es eigentlich um 5 Uhr morgens, weil man früh morgens die Tiere angeblich am besten sehen kann. Eigentlich war uns schon klar, dass Gasto, ein Freund und unser Organisator der Safari, uns nicht pünktlich abholen würde, was weniger an seiner Unzuverlässigkeit sondern eher an der afrikanischen „Gelassenheit“ (oder eben Unpünktlichkeit) liegt. Tatsächlich ging es dann um 6.30 Uhr los! Unpünktlichkeit ist hier wirklich ganz normal und selbst wenn man früh morgens ganze 1,5 Stunden warten muss hat niemand ein schlechtes Gewissen.
Auf dem Weg zum Mikumi haben wir bereits einige Tiere gesehen und im Park war dann wirklich (fast) alles dabei: Elefanten, Büffel, Zebras, Antilopen, Gnus, Affen, Warzenschweine, Giraffen, ein Nilpferd, … und sogar Löwen! Die bekommt man da anscheinend recht selten zu sehen, doch wir hatten richtig Glück! Die drei Löwinnen lagen auf der Lauer nach Frischfleisch und wir hatten eine 1A-Sicht auf sie! Wirklich schön war auch die Tatsache, dass die Haupttouristen-Saison schon vorbei ist und wir – ausser bei der Löwen-Begaffung – fast ausschließlich allein unterwegs waren und kaum andere Autos gesehen haben.
Fotos:
2) Unsere Truppe im Jeep (v.l.n.r.): Nadja, Gasto, Lara, ich und Jan
3) Giraffe, die sich extra für uns so genial zwischen die Bäume gestellt hat. An dieser Stelle noch mal danke dafür.
Am Samstag (18. September) war Danes letzter Tag und wir sind (für ihn ein letztes Mal, für Jan und mich sicherlich nicht) in unsere Lieblingsbar gegangen. Die ist praktischerweise nur circa 200 Meter von unserem Hostel entfernt, ohne Überdachung, besitzt ganze 2 Tische und einen Fernseher mit mehreren Programmen. Dort gibt es „Raha“, sehr lecker und immer noch im Rennen um den Titel „Mareens tansanisches Lieblingsgetränk“, ein alkoholisches Bananengetränk. Der Geschmack lässt sich schwer beschreiben, vielleicht trifft Bananensekt es am ehesten.
Im Hintergrund sieht man zuerst den Billardtisch, dahinter den Chipsi-Stand mit den besten Chipsi weit und breit! Chipsi sind so was wie Pommes, die entweder mit Kohl und anderem Gemüse drauf serviert werden (das kostet etwa 35 Cent), oder man nimmt die Deluxe-Variante „chipsi mayai“ (kostet ganze 60 Cent), dann bekommt man die chipsi in einem Omlett („Mayai“=Eier). Hört sich komisch an, ist aber echt lecker.
Noch mal was zu tansanischer Gelassenheit: Schlafender Gast in der Bar.
Abends kamen dann ganz viele Leute vorbei um Dane zu verabschieden. Es gab mal wieder Pilau (Reisgericht) und gegessen wird mit den Fingern von riesigen Platten. (Jaaa, Omi, wir haben auch Teller und Besteck, womit ich essen könnte!)
An unserem Esstisch.Als Tischdecke dient uebrigens ein Moskitonetz! 🙂
Zur Feier des Tages haben Jan und Dane sich extra Pfeifen anfertigen lassen. Es sieht allerdings ganz danach aus, als würden die Pfeifen an diesem Abend das einzige Mal benutzt werden.
Noch ein letztes Gruppenfoto von unserer Anfangs-WG, bevor Dane dann gefahren ist:
Am Montag (20. September) haben Jan und ich unsere Fahrräder eingeweiht und eine Radtour gemacht. Wir sind zu dem See geradelt, der etwas außerhalb liegt und der Wasserversorgung in Morogoro dient. Mussten uns dann zum ersten Mal mit unseren Kisuaheli-Brocken allein durchschlagen um einem Wachmann zu verklickern, was wir hier machen und wo wir hin wollen. Und es hat sogar einigermaßen geklappt! J Hier ein paar Fotos von der Tour und der einfach nur wunderschönen Landschaft um Morogoro:
Die nächsten drei Fotos bitte nebeneinander vorstellen: (Wie man das nebeneinanderstellt uebersteigt leider mein technisches Know how.)
Seit gestern (Donnerstag, 23. September) haben Jan und ich endlich eine Aufgabe, die in gewisser Weise zu unserer Arbeit gehört und uns einen einigermaßen geregelten Tagesablauf beschert: Wir nehmen Kisuaheli-Privat-Unterricht! Die Sprache müssen wir nämlich auf jeden Fall beherrschen um hier im Projekt irgendwas reißen zu können. Der Unterricht ist täglich von 10 bis 12 Uhr und verbessert unser Kisuaheli hoffentlich schnell auf native speaker-Level. 😉 Der Lehrer bekommt von uns beiden 80.000 tansanische Schilling im Monat, was noch nicht mal einem Euro die Stunde entspricht. Der Unterricht ist allerdings auch anders als man es in Deutschland erwarten würde. Der Lehrer kann uns die Grammatik kaum erklären, das bringen Jan und ich uns mit seinen Unterlagen, die er von seiner Kisuaheli-Lehrerin in Deutschland bekommen hat, selbst bei. Der Unterricht beinhaltet eher Übungssätze und wir trainieren Aussprache und Kommunikation. Jan, der diese Beschreibung etwas hochtrabend findet, würde es so in Worte fassen: „Der Lehrer schreibt mal ein Sätzchen auf und versucht es dann zu erklären.“ Betonung auf „versucht“! Der Unterricht dauert jetzt erstmal einen Monat, wobei wir überlegen, uns nächste Woche wegen des ganzen Stresses erstmal eine Pause zu gönnen. 😉 Jans ehemalige Tansania-AG aus Deutschland ist momentan in Moshi (das liegt im Norden nahe des Kilimanjaro) und wir sind eingeladen, da mal vorbeizuschauen. Das ist allerdings noch in Planung.
Zum Schluss noch der Verweis auf Jans Blog, der sich damit etwas mehr Mühe gibt als ich: